Saint-Émilion


Saint-Émilion – Lage und Einordnung

Saint-Émilion ist eine historische Wein- und Handelsstadt am rechten Ufer der Dordogne, etwa 35 km östlich von Bordeaux. Sie gehört zur Weinregion Bordeaux. Das Gebiet gliedert sich in ein kalksteinreiches Plateau, steile Hänge (côtes) sowie tiefer gelegene Terrassen und Schwemmlandböden in Richtung Pomerol. Die geologische Vielfalt – Kalkstein, Ton-Kalk, Kies und sandigere Partien – bildet die Grundlage für differenzierte Weinprofile innerhalb kurzer Distanzen.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist gemäßigt maritim mit atlantischem Einfluss: milde Winter, warme, aber selten extreme Sommer und ganzjährig verteilte Niederschläge. Die Hänge begünstigen Drainage und Ausrichtung, während Kalkstein eine gleichmäßige Wasserverfügbarkeit sichert – wichtig in trockenen Jahren. Tonhaltige Böden speichern Feuchtigkeit und verhelfen Merlot zu gleichmäßiger Reife; Kies- und sandigere Lagen erwärmen sich schneller und begünstigen Cabernet-Rebsorten. Risiken sind Frühjahrsfrost in tieferen Lagen sowie Regenphasen zur Lese, die den Lesezeitpunkt und das Management der Laubwand beeinflussen. Insgesamt verlängert das Klima die Reifeperiode, erhält Säure und fördert aromatische Komplexität.

Weinstile und Rebsorten

Rotweine dominieren und sind typischerweise Merlot-basiert, mit relevanten Anteilen an Cabernet Franc und in geringerem Umfang Cabernet Sauvignon. Zugelassene, aber selten genutzte Nebenrebsorten sind u. a. Malbec, Petit Verdot und Carménère. Aus kalk- und tonhaltigen Lagen entstehen meist Weine mit dichter Frucht (rote bis schwarze Kirsche, Pflaume), feinkörnigem Tannin, ausgeprägter Frische und oft einer kreidigen, kalkigen Prägung. Kiesterrassen liefern strukturiertere, mitunter grafit- und krautwürzige Noten (insbesondere durch Cabernet Franc/Sauvignon). Sandigere Parzellen ergeben häufig früh zugängliche, leichtere Stile. Insgesamt sind die Weine mittel- bis vollmundig, lagerfähig und von der Bodenvielfalt geprägt; Jahrgangsbedingungen beeinflussen Fruchtgewicht und Tanninreife deutlich.

Historisches in Kürze

Der Weinbau geht bis in die Römerzeit zurück. Im 8. Jahrhundert gab der Eremit Émilion der Stadt ihren Namen; Klosterorden trieben den Ausbau der Weinbergslandschaft voran. Die erhaltene mittelalterliche Bausubstanz und die kontinuierliche Weinkultur führten zur Aufnahme von Saint-Émilion und seiner Weinlandschaft in die UNESCO-Welterbeliste (1999). Das appellationsbezogene Klassifikationssystem für Saint-Émilion wurde 1955 eingeführt und seither regelmäßig aktualisiert.

Weingüter

Château Angélus, Château Cheval Blanc, Château Pavie Decesse, Château Yon-Figeac, Château Ausone, Château Croix Figeac, Château Figeac, Château Grand Barrail Lamarzelle Figeac, Château Pavie Macquin, Château Pavie

Weinlagen

Saint-Émilion

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