Weingut Château Figeac


Historie des Weinguts

Château Figeac liegt im äußersten Nordwesten von Saint-Émilion an der Grenze zu Pomerol. Die Ursprünge reichen in die römische Zeit zurück, als hier das Landgut „Figeacus“ bestand. Der Besitz überdauerte das Mittelalter und ging nacheinander an führende Familien der Region. Im 17. Jahrhundert kam er an die Familie Carle; Élie de Carle ließ das Château erneuern und den Besitz ausbauen. Der damals rund 250 Hektar umfassende Gutskomplex vereinte Weinberge, Wälder und Weideland; der Wein wurde in zahlreiche europäische Länder geliefert.
Nach Élie de Carles Tod führte der schrittweise Verkauf von Parzellen zur Entstehung oder Erweiterung bedeutender Nachbargüter, darunter Château Beauregard und Château La Conseillante (Pomerol) sowie Château Cheval Blanc, Château La Marzelle, Château La Tour Figeac, Château La Tour-du-Pin-Figeac und Château Yon-Figeac (Saint-Émilion). Im 19. Jahrhundert wechselte das verbleibende Kernstück mehrfach den Eigentümer; Krankheiten wie Mehltau und Reblaus schwächten den Ruf. Nach dem Erwerb 1896 und der Übernahme 1947 durch die Familie Manoncourt erfolgte der konsequente Wiederaufbau; in beratender Funktion wirkte der Önologe Michel Rolland. Seit der Einführung der Saint-Émilion-Klassifikation 1955 war Château Figeac als Premier Grand Cru Classé B gelistet; 2022 wurde es zum Premier Grand Cru Classé A erhoben. Zum Anwesen zählt ein Park von etwa 13 Hektar.

Besondere Lagen des Weinguts

Die Weinberge umfassen rund 40 Hektar und liegen auf bis zu sieben Meter tiefen Kiesablagerungen, ein in Saint-Émilion seltener Bodentyp, der an die Graves- und Médoc-Terroirs erinnert. Die Lage am Rand zu Pomerol und die stark kiesgeprägten, hervorragend drainierten Parzellen begünstigen die Rebsorten Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Dieses Terroir prägt die Struktur, Frische und Langlebigkeit der Weine und unterscheidet Château Figeac innerhalb der Appellation deutlich vom ton- und kalkdominierten Umfeld.

Besondere Weine des Weinguts

Das Flaggschiff ist der rote Grand Vin Château Figeac. Die Reben sind – basierend auf Bodenbonituren der 1950er-Jahre – mit außergewöhnlich hohen Anteilen von je etwa 35% Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc sowie etwa 30% Merlot bestockt. Der Ausbau erfolgt bis zu 20 Monate in 100% neuen Barriques; auf Filtration wird verzichtet. Aufgrund des Cabernet-geprägten Stils wird der Wein oft als „Médoc-Wein von Saint-Émilion“ bezeichnet. Der Zweitwein trägt den Namen La Grange Neuve de Figeac. Die jährliche Produktion liegt bei rund 160.000 Flaschen. Die Bewirtschaftung erfolgt konventionell.

Große Weine –
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