Konz – Stadt an Saar und Mosel
Konz liegt im Südwesten von Rheinland-Pfalz an der Mündung der Saar in die Mosel, wenige Kilometer südlich von Trier, und gehört zur Weinregion
Mosel. Das Stadtgebiet umfasst neben dem Kernort mehrere Weinortsteile in den Seitentälern von Saar und kleineren Zuflüssen. Steile bis stark geneigte Hänge mit devonischem Schiefer prägen das Relief; Flussschleifen, Terrassen und Hangfüße beeinflussen lokale Kleinklimate.
Klima, Böden und Auswirkungen auf den Weinbau
Das Klima ist kühl-gemäßigt mit deutlichem Flusseinfluss. Die Saar gilt im Vergleich zur Mittelmosel als etwas kühler, mit längerer Vegetationsperiode, größeren Tag-Nacht-Spannen und höherem Säureerhalt. Die Schieferböden speichern Wärme und fördern die Ausreife auch in exponierten, windoffenen Lagen; zugleich begünstigen Hangneigung und Flussnähe Kaltluftabfluss und verringern Spätfrostrisiken an den Mittelhängen. Periodische Herbstnebel können Edelfäule fördern und damit edelsüße Stilistiken ermöglichen. In warmen Jahren steigen Reifegrade deutlich an, was trockenere und feinherbe Weine mit mehr Struktur zulässt; in kühleren Jahren stehen Filigranität und prägnante Säure im Vordergrund. Wasserstress kann auf flachgründigem Schiefer in Trockenphasen Ertrag und Beerengewicht reduzieren, zugleich aber Aromenkonzentration erhöhen.
Rebsorten und Stilistik
Riesling ist die dominante Sorte in Konz und seinen Weinortsteilen. Ergänzend sind, je nach Lage, Müller-Thurgau (Rivaner) sowie Burgundersorten wie Weißburgunder, Grauburgunder und in wärmeren Parzellen auch Spätburgunder vertreten. Typisch für die Saar-geprägten Standorte sind hohe Frische, feine Zitrus- und Steinobstaromen, kräuterige und schieferwürzige Noten sowie moderater Alkohol. Je nach Jahrgang reichen die Weinstile von trocken und feinherb bis zu frucht- und edelsüßen Prädikaten; edelsüße Weine zeigen häufig klar konturierte Säure und ausgeprägte Mineralität.
Historische Hinweise
Der Ort gilt seit der Antike als Verkehrsknoten am Saar-Mosel-Übergang; römische Spuren sind im Umland von Trier nachweisbar. Überregional bekannt ist die Schlacht an der Konzer Brücke (1675) während des Französisch-Niederländischen Krieges. Die heutige Stadt entstand im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform (spätes 20. Jahrhundert) durch den Zusammenschluss mehrerer Orte, darunter Weinbaugemeinden in den Seitentälern.
Weinlagen (Konz und Ortsteile)
Zum Stadtgebiet zählen folgende Lagen:
Agritiusberg,
Altenberg,
Auf der Wiltinger Kupp,
Euchariusberg,
Fels,
Herrenberg,
Hofberg,
Hütte,
Karlsberg,
Karthäuser Klosterberg,
Kirchberg,
Liebfrauenberg,
Pulchen,
Raul,
Rosenberg,
Sonnenberg,
Steinberger,
Unterberg und
Urbelt.