Winnenden

Das Remstal bietet ein mildes, mitteleuropäisches Klima mit warmen Sommern und relativ geschützten Tallagen. Sonnige Hänge, gute Kaltluftabfuhr und die Wärmeabstrahlung der Böden begünstigen eine zuverlässige Reife. Für den Weinbau bedeutet das meist reife, klare Frucht bei moderater bis frischer Säure. Auf Keuper- und Lössstandorten zeigen sich oft würzige Noten und eine saftige Struktur. Rote Sorten profitieren von der Wärme durch weiche Tannine und milde Körper, während weiße Sorten ihre Frische behalten.

Im Raum Winnenden stehen vor allem die für Württemberg typischen Sorten: Trollinger (hellrot, leicht, fruchtbetont), Lemberger/Blaufränkisch (kräftiger, würzig, oft mit dunkler Beerenfrucht), Spätburgunder (elegant, kirschbetont) und Schwarzriesling (weich, milde Tannine). Bei den Weißweinen sind Riesling (straff, zitrisch-steinfruchtig), Kerner, Müller-Thurgau sowie zunehmend Weiß- und Grauburgunder verbreitet. Typisch sind frische, trinkige Rotweine mit moderater Struktur sowie aromatische, klar konturierte Weißweine; in guten Lagen und Jahren liefern Lemberger und Spätburgunder auch gehaltvollere Varianten.

Der Weinbau im Remstal ist seit dem Mittelalter belegt und wurde unter der Herrschaft Württembergs systematisch ausgebaut. Nach Rückschlägen durch Rebkrankheiten im 19. Jahrhundert folgten Flurbereinigung und Genossenschaftswesen im 20. Jahrhundert, was die Qualität und Schlagkraft der Betriebe in und um Winnenden nachhaltig stärkte. Die steilen Hanglagen und Trockenmauern zeugen bis heute von dieser langen Weinbautradition.