Geografische Lage
Chassagne-Montrachet ist eine Appellation der Côte de Beaune im Süden der Côte d’Or und umfasst die Weinberge rund um die Stadt
Chassagne‑Montrachet. Die Lagen ziehen sich westlich des Dorfes den Hang des Jurakalk-Plateaus hinauf, mit überwiegend östlicher bis südöstlicher Exposition. Nach Norden grenzt das Gebiet an Puligny-Montrachet und Saint-Aubin, nach Süden an Santenay. Die Weinberge liegen typischerweise zwischen etwa 220 und 350 Metern Höhe.
Terroir
Das Terroir ist geprägt von kalkreichen, teils stark steinigen Böden aus dem Jura (v. a. Bathonien/Oxfordien) mit wechselnden Anteilen an Mergel und Lehm. Am Oberhang finden sich flachgründige, gut drainierende Kalkschotterböden; am Unterhang tiefere, tonreichere Profile mit mehr Feinerde und Kieseln. Im südlichen Sektor treten häufiger eisenhaltige, rötliche Lehmböden auf. Die starke Heterogenität setzt die Voraussetzungen für kraftvolle Weißweine am Unterhang und straffere, mineralisch geprägte Weißweine am Oberhang; in tonreicheren Teilbereichen entstehen auch strukturierte Rotweine. Bedeutende Lagen umfassen u. a. Morgeot, Les Caillerets, La Maltroie, Les Chenevottes, Les Champs Gains und Les Chaumées. Innerhalb der Gemeinde liegen Anteile an den Grand Crus Montrachet und Bâtard-Montrachet sowie der gesamte Grand Cru Criots-Bâtard-Montrachet.
Klimatische Bedingungen
Das Klima ist kühl-gemäßigt bis kontinental mit markierten Jahreszeiten. Die ost- bis südostexponierten Hänge begünstigen eine gleichmäßige Ausreifung; Höhenlage und kalte Luftabflüsse aus benachbarten Kerbtälern (u. a. Richtung Saint-Aubin) sorgen für deutliche Tag-Nacht-Amplituden. Frühjahrsfrost kann auftreten, ebenso lokale Hagelereignisse. Sommerwärme wird durch die Hangneigung und die gute Luftzirkulation moderiert; die natürlichen Kalkböden sichern Drainage und begünstigen rasches Abtrocknen nach Niederschlägen.
Weinstile und typische Charakteristik
Weißweine zeigen häufig Steinobst- und Zitrusfrucht, florale Nuancen, ausgeprägte mineralische Akzente und eine feste, reife Säurestruktur; mit Flaschenreife treten nussige und würzige Komponenten hervor. Am unteren Hang entstehen tendenziell vollere, kraftbetonte Weißweine, am oberen Hang straffere, geradlinige Varianten. Die Rotweine weisen rote bis dunkle Kirschfrucht, Gewürz- und Erdnoten sowie spürbare, oft feinkörnige Tannine auf; Tonanteile im Boden liefern zusätzliche Struktur. Die besten Weine besitzen eine gute Lagerfähigkeit.
Rebsorten
Weiß: vor allem Chardonnay (in der Praxis nahezu ausschließlich; Pinot Blanc ist zugelassen, spielt jedoch kaum eine Rolle). Rot: Pinot Noir. Die Grand Crus Montrachet, Bâtard-Montrachet und Criots-Bâtard-Montrachet werden ausschließlich als Weißwein aus Chardonnay erzeugt.