Binger Berg

Die Weinlage Binger Berg liegt in der Gemeinde Flonheim (Rheinhessen), im Hügelland der rheinhessischen Schweiz. Die Rebflächen erstrecken sich an gut belichteten Hängen auf etwa 160 bis 240 Meter Höhe. Die Exposition variiert je nach Parzelle, überwiegend süd- bis südwestorientiert, mit mäßigen bis teils kräftigeren Neigungen.

Die Böden bestehen vorwiegend aus tiefgründigem Lösslehm über kalkhaltigem Mergel und tertiären Kalkablagerungen des Mainzer Beckens. Der Löss bietet gute Wasserspeicherung, Kalkmergel sorgt für Durchlässigkeit und fördert eine tiefe Durchwurzelung. Steinige Einschlüsse können Wärme speichern und tragen zu einer gleichmäßigen Traubenreife bei. Die Nährstoffversorgung ist ausgewogen, der Kalkgehalt prägt die Säurestruktur der Weine.

Rheinhessen-typisch wirkt ein warm-trockenes, windoffenes Klima mit vergleichsweise geringer Niederschlagsmenge. Die Hanglage begünstigt Kaltluftabfluss; geschützte Teilbereiche erwärmen sich rasch und verlängern die Vegetationszeit. Spätfrostgefährdung betrifft eher untere Geländepunkte, gut exponierte Parzellen zeigen stabile Reifeverläufe.

Aus kalkgeprägten Löss- und Mergelböden entstehen in der Regel strukturbetonte, klar konturierte Weißweine mit präziser, oft geradliniger Säure und mineralisch wirkendem Mundgefühl. Burgundersorten zeigen häufig eine dichte, cremige Textur bei moderater Säure. In wärmeren Teilstücken liefern rote Sorten feinkörniges Tannin und reife, kühle Frucht. Jahrgang und Parzellenwahl beeinflussen Ausprägung und Fülle.

Für Flonheim und vergleichbare Lagen in der Umgebung sind insbesondere Riesling, Silvaner, Weißburgunder und Grauburgunder verbreitet. Ebenfalls anzutreffen sind Chardonnay und Scheurebe; in gut geschützten, wärmeren Parzellen auch Spätburgunder. Konkrete, lagebezogene Pflanzungsanteile können je nach Betrieb variieren und sind öffentlich nicht einheitlich ausgewiesen.