Niederburg


Geografische Lage

Niederburg liegt im Rhein-Hunsrück-Kreis oberhalb von Oberwesel am Mittelrhein. Die Gemarkung befindet sich am Übergang vom Hunsrückrand zu den zum Rhein abfallenden Steillagen und gehört zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Die Höhenlage ist gegenüber dem Flusstal erhöht, die für den Weinbau relevanten Hänge weisen überwiegend Süd- bis Südwestexpositionen auf. Geologisch dominieren devonischer Schiefer und Grauwacke, örtlich mit dünnen Lössauflagen; sie speichern Wärme und begünstigen die Reife.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist kühl-kontinental mit relativ langen Vegetationsperioden, moderaten Niederschlägen und deutlicher Nächte-Tage-Amplitude. Der Rhein wirkt temperaturausgleichend und mildert Spätfrostgefahren an den Hanglagen, während Schieferböden Sonnenwärme aufnehmen und wieder abgeben. Steile, gut belichtete Terrassen fördern eine gleichmäßige Ausreife, zugleich bleibt die Säurestruktur erhalten. In jüngeren Jahren verlängern wärmere Sommer die sichere Traubenreife, was trocken ausgebaute Weine erleichtert und den Anbau wärmeliebenderer Sorten auf besonders begünstigten Parzellen ermöglicht.

Weinstilistik und Rebsorten

Für Niederburg gelten die typischen Verhältnisse des Mittelrheins: Riesling ist die prägende Rebsorte. Die Weine zeigen meist eine schlanke bis mittelkräftige Struktur, ausgeprägte, reife Säure und ein feinwürziges, schiefergeprägtes Aroma mit Noten von Zitrus, Apfel, Steinobst und Kräutern; sie werden sowohl trocken als auch feinherb und als Kabinett ausgebaut. Auf wärmeren Lagen entstehen aus Spätburgunder (Pinot Noir) eher leichte bis mittelkräftige Rotweine mit klarer Frucht. In kleinerem Umfang sind regionale Weißweinsorten wie Müller-Thurgau und Kerner sowie Burgundersorten (Weißburgunder, Grauburgunder) vertreten. Diese Einordnung beruht auf verlässlichen regionalen Daten zum Anbaugebiet Mittelrhein und den Lagen um Oberwesel/Niederburg.

Historisches

Der Weinbau am Mittelrhein ist seit dem Mittelalter belegt und wurde wesentlich durch kirchliche und landesherrliche Grundbesitzer geprägt. Terrassierungen und Trockenmauern entstanden zur Bewirtschaftung der Steilhänge. Nach Rückgängen im 19. und 20. Jahrhundert blieb der Weinbau als Kulturlandschaft erhalten; seit 2002 ist das Obere Mittelrheintal UNESCO-Welterbe, was Pflege und Erhalt der historischen Weinbergstrukturen fördert.

Weinlagen in Niederburg

In Niederburg sind folgende Weinlagen benannt: Bienenberg und St. Martinsberg. Beide stehen für schiefergeprägte, gut exponierte Steillagen, wie sie für den Mittelrhein charakteristisch sind.

Vineyards from Niederburg

Bienenberg
St. Martinsberg

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