Geografische Lage
Kaub liegt am rechten Rheinufer im engen Durchbruchstal des Oberen Mittelrheins, zwischen Taunus-Höhenzügen und der Flussmitte, in der Weinregion
Mittelrhein. Der Ort ist geprägt von extrem steilen, terrassierten Hanglagen aus devonischem Schiefer oberhalb der Stadt und vom Rhein, der als Wärmespeicher und Kaltluftabfluss eine zentrale Rolle spielt. Über der Stadt thront Burg Gutenfels; in der Flussmitte liegt die Zollburg Pfalzgrafenstein.
Klima und Auswirkungen auf den Weinbau
Das Klima ist gemäßigt und vergleichsweise mild für eine nördliche Anbaulage. Der Rhein puffert Temperaturschwankungen und reflektiert Sonnenwärme in die Hänge; dunkler Schiefer speichert zusätzliche Wärme. Die Tallage schützt teilweise vor Spätfrösten, während beständige Luftbewegung die Trauben nach Niederschlägen rasch abtrocknet. Die Kombination aus steilen Südsüdwest-Expositionen, kargen Schieferböden, moderaten Niederschlägen und langer Vegetationsperiode begünstigt eine langsame, aromenprägende Reife mit ausgeprägter Säurestruktur. In trockenen Jahren kann Wasserstress die Erträge reduzieren, oft zugunsten höherer Konzentration.
Rebsorten und Stilistik der Weine
Am Mittelrhein und insbesondere in Kaub dominiert Riesling. Daneben sind in kleineren Anteilen Spätburgunder sowie weiße Burgundersorten (Weiß- und Grauburgunder) und Müller-Thurgau verbreitet. Die Kauber Rieslinge zeigen in der Regel eine schlanke bis mittelkräftige Struktur, präzise Säure und Aromen von Zitrus, Kernobst und Kräutern, häufig begleitet von einer ausgeprägten, schiefergeprägten Mineralität; je nach Jahrgang reicht das Spektrum von trocken bis feinherb und fruchtsüß. Spätburgunder aus warmen Parzellen ist meist hell bis mittel in der Farbe, mit roten Beerenaromen, feiner Würze und moderatem Tannin.
Historisches
Der Weinbau um Kaub ist seit dem Mittelalter belegt und eng mit der Rheinhandelsroute verknüpft. Die Zollburg Pfalzgrafenstein (erbaut im 14. Jahrhundert) sicherte über Jahrhunderte den Flusszoll. 1814 erlangte Kaub historische Bedeutung durch den Rheinübergang der Truppen unter Generalfeldmarschall Blücher. Die Terrassenweinberge und die Kulturlandschaft sind Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Weinlagen