Damery


Damery in der Champagne: Überblick

Damery ist eine Weinbaugemeinde im Département Marne (Region Grand Est) und gehört zur Appellation Champagne. Der Ort liegt westlich von Épernay im Abschnitt Grande Vallée de la Marne, am rechten (nördlichen) Ufer der Marne. Die Weinberge ziehen sich über die süd- bis südostexponierten Hänge am Rand der Montagne de Reims und profitieren dort von guter Sonneneinstrahlung und der Nähe zum Fluss.

Geografische und geologische Rahmenbedingungen

Die Lagen um Damery erstrecken sich vom Talboden bis in mittlere Hanghöhen. Der Untergrund wird von kreidehaltigen Kalkformationen geprägt, die für weite Teile der Champagne typisch sind. Darauf liegen je nach Hanglage Schichten aus Mergel, Ton, Sand und alluvialem Kies. Hangneigungen und Exposition begünstigen eine gleichmäßige Ausreifung, während schwere Böden näher am Fluss eher Wasser speichern. Dieses Mosaik aus Kalk und feinerdereichen Deckschichten liefert sowohl Drainage als auch Wasserrückhalt und schafft differenzierte Traubenqualitäten.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist kühl-gemäßigt mit maritimem Einfluss. Die Marne wirkt temperaturausgleichend, kann in Herbst und Frühling jedoch Nebel und höhere Luftfeuchte begünstigen. Spätfröste im Frühjahr zählen zu den wesentlichen Risiken, ebenso Niederschlagsereignisse in der Vegetationsperiode, die den Druck von Peronospora (Falscher Mehltau) und Botrytis erhöhen können. Südliche Exposition und reflektiertes Licht am Flussrand unterstützen die Reife. In den letzten Jahrzehnten führten wärmere Vegetationsperioden tendenziell zu höherer physiologischer Reife und etwas früheren Lesezeitpunkten, bei gleichzeitiger Notwendigkeit, die Säurebalance zu bewahren. Bewirtschaftungsmaßnahmen wie Laubarbeiten, Ertragssteuerung und Standortwahl (höhere, windoffene Parzellen) sind zentrale Mittel zur Steuerung von Reife, Säure und Gesundheitszustand der Trauben.

Rebsorten und Weincharakter

In Damery dominieren – wie in der Vallée de la Marne allgemein – Meunier, daneben werden auch Pinot Noir und Chardonnay angebaut. Meunier ist aufgrund seines etwas späteren Austriebs und seiner zuverlässigen Reife in kühleren, feuchteren Talabschnitten weit verbreitet. Pinot Noir findet auf wärmeren, gut drainierten Hanglagen Struktur und Reife, während Chardonnay auf kalkbetonten Parzellen Frische und lineare Säure beisteuert. Neben diesen drei Hauptsorten sind in der Appellation weitere, seltene historische Sorten zugelassen (Arbane, Petit Meslier, Pinot Blanc, Pinot Gris), spielen in der Praxis in und um Damery jedoch eine untergeordnete Rolle.
Aus diesen Bedingungen ergeben sich für die in Damery erzeugten Grundweine typischerweise fruchtbetonte Profile, in Meunier-geprägten Cuvées häufig mit Noten von Kern- und Steinobst und einer abgerundeten Textur. Pinot Noir kann je nach Lage zusätzliche Struktur und Würze einbringen, während Chardonnay für Spannung und Zitrusfrische sorgt. Kreidehaltige Teilflächen können zu größerer Straffheit und Langlebigkeit beitragen. Diese Charakteristika zeigen sich sowohl in Cuvées als auch in selteneren sortenreinen Ausbauten (z. B. Blanc de Meunier), stets im Rahmen der Appellationsregeln der Champagne.

Historische Notizen

Damery ist seit Jahrhunderten ein Weinort der Marne. Wie viele Gemeinden der Champagne erlebte der Ort Ende des 19. Jahrhunderts den Neubeginn nach der Reblauskrise sowie die Neuordnung des Weinbaus im Zuge der Ereignisse von 1910–1911 in der Region. Mit der 1936 eingeführten AOC Champagne wurde der rechtliche Rahmen für Anbau, Kelterung und Vermarktung festgelegt, dem Damery seither angehört. Heute prägen sowohl Traubenlieferanten als auch selbst vermarktende Winzerbetriebe das örtliche Weinbauprofil.

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