Überblick
Ornellaia ist ein Weingut in
Bolgheri an der toskanischen Küste. Das Gut steht für Bordeaux-Rebsorten in maritim geprägtem Klima und arbeitet mit einem Mosaik aus sandigen, lehmigen und kalkhaltigen Böden mit Kiesanteilen. Der Fokus liegt auf Herkunft, Rebsortentypizität und selektiver Weinbergsbewirtschaftung.
Historie
Das Weingut wurde Anfang der 1980er Jahre gegründet; der erste Jahrgang des Hauptweins Ornellaia erschien Mitte der 1980er. In den 1990er Jahren kam mit Le Serre Nuove ein Zweitwein hinzu, gefolgt von der Ausweitung auf IGT-Weine. Ab den 2000er Jahren ergänzten Weißweine das Sortiment, darunter Poggio alle Gazze und später Ornellaia Bianco. Zudem wurde mit Ornus dell’Ornellaia ein edelsüßer Wein aus spät gelesenen Trauben eingeführt.
Besondere Weine
Der Rotwein Ornellaia (Bolgheri DOC Superiore) bildet das Zentrum der Kollektion. Er basiert auf Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot und reift überwiegend in französischen Barriques. Le Serre Nuove dell’Ornellaia (Bolgheri DOC Rosso) ist der Zweitwein des Guts aus denselben Rebsorten, mit Trauben aus jüngeren oder selektionierten Parzellen. Le Volte dell’Ornellaia (Toscana IGT) kombiniert Merlot, Sangiovese und Cabernet Sauvignon und wird teils im Holz, teils in neutralen Behältern ausgebaut. Das Weißweinprogramm umfasst Poggio alle Gazze dell’Ornellaia (Toscana IGT Bianco), überwiegend aus Sauvignon Blanc mit Anteilen von Vermentino und Viognier, sowie Ornellaia Bianco (Toscana IGT Bianco), meist Sauvignon-Blanc-dominiert aus kühleren Lagen, mit Ausbau auf der Hefe im Holz. Ornus dell’Ornellaia (Toscana IGT) ist ein Passito aus spät gelesenen Petit-Manseng-Trauben mit Ausbau in kleinen Fässern.
Besondere Lagen und Terroir
Die Weinberge liegen im sogenannten Bolgheri-Amphitheater zwischen Hügelkette und Tyrrhenischem Meer auf etwa Meereshöhe bis rund 120 Meter. Das Klima ist durch milde Winter, warme Sommer, konstante Seewinde und deutliche Tag-Nacht-Temperaturunterschiede geprägt. Die Böden sind marinen Ursprungs und stark heterogen: sandige und kiesige Terassen mit hoher Drainage wechseln mit lehmig-kalkhaltigen Abschnitten mit besserer Wasserhaltefähigkeit. Warme, steinige Lagen werden bevorzugt für Cabernet; tonigere, etwas kühlere Parzellen tragen Merlot; nord- bis ostexponierte, windoffene Zonen liefern die Basis für Sauvignon Blanc. Diese kleinräumige Gliederung ermöglicht eine differenzierte Lese und präzise Cuvéetierung nach Parzellencharakter.