Das Weinanbaugebiet Ahr liegt im
Norden von Rheinland-Pfalz am gleichnamigen Fluss Ahr zwischen Altenahr und Heimersheim. Es erstreckt sich über eine Fläche von
563 ha. Die Ahr ist das größte geschlossene Weinanbaugebiet für Rotwein. Es werden zu 82% Rotwein- und zu 18% Weißweinrebsorten angebaut. Am meisten werden
Spätburgunder, Frühburgunder und
Riesling angebaut. Die Weine, die an der Ahr produziert werden sind
überwiegend trocken. Im Jahr 2021 war die Ahr stark von einer Flutkatastrophe betroffen, bei der circa 10% der Weinanbauflächen zerstört wurden. Auch die Weingüter und Kellereien der Region wurden bei der Flut massiv beschädigt. Eines der bekanntesten Spitzenweingüter der Ahr ist das Weingut
Jean Stodden.
Die 70er Jahre sind an der Ahr geprägt von einer hohen Dichte an guten und sehr guten Jahrgängen. Das beste Jahr der Dekade ist das Jahr
1976. In den 80er Jahren blieben sehr gute Jahrgänge aus, dafür gab es einige mittlere und auch einige schlechte Jahre. Die Qualität stieg erst Ende der 90er Jahre wieder nennenswert an, was jedoch nicht nur an den klimatischen Bedingungen, sondern auch an dem zunehmenden Qualitätsbewusstsein liegt.
Besonders das Jahr 1997 weist, trotz eines hohen Ernteausfalls von 50% durch Spätfrost im Mai, eine hervorragende Qualität auf. Ein warmer Sommer und trockener Herbst führten zu hohen Mostgewichten. Auch das Jahr
1999, in dem sich der wärmste September aller Zeiten an der Ahr ereignete, brachte besonders gesundes und hochwertiges Lesegut hervor.
2001 war ein optimaler Jahrgang. Alle klimatischen Bedingungen an der Ahr trugen zu einer idealen physiologischen Reife der Trauben bei. Auch das Jahr
2003 erwies sich im Nachhinein als „großer“ Jahrgang, auch wenn dies nach anfänglichen Spätfrösten im Mai, die zu 30% Ernteausfällen führten, nicht zu erkennen war. Der Jahrhundertsommer 2003 sorgte dafür, dass die Ernte 4 Wochen früher begann und zu Beginn des eigentlichen Erntemonats Oktober bereits abgeschlossen war. Trotz der frühen Ernte fielen die Öchslewerte durchschnittlich sogar noch 6° höher aus, als in den Spitzenjahrgängen 1976 und 2001. Die Weine wiesen jedoch nicht immer einen vorteilhaften Reifeverlauf auf. Die Jahre
2004 und
2005 waren ebenfalls sehr gut, wobei die Weine aus 2005 jedoch weicher mit geringerer Dichte ausfielen, als die Weine aus 2004. Das Jahr
2006 war wieder ein Spitzenjahr, dass von den klimatischen Bedingungen her an das Jahr 2003 erinnerte, jedoch mit 4 Wochen längerem Vegetationsverlauf.
Das Jahr
2009, mit einer der höchsten Durchschnittstemperaturen, gilt als eins der besten Weinjahrgänge an der Ahr aller Zeiten. Das Jahr
2011 ähnelt in bezüglich der Qualität des Leseguts dem Jahr 2009. Auch im Jahr
2012 entstanden herausragende Weine mit hohen Mostgewichten. Das jüngste herausragende Weinjahr ist das Jahr
2018, dass absolut gesundes Lesegut hervorbrachte. Auch in diesem Jahr waren die Öchslewerte der Weine überdurchschnittlich hoch.