Überblick
Château Pavie liegt an der südöstlich exponierten Côte Pavie in
Saint-Émilion und gehört zur Appellation Saint-Émilion Grand Cru. Der Weinberg bildet einen zusammenhängenden Besitz von rund 37 Hektar, der sich vom Kalksteinplateau über die steilen Mittelhänge bis an den Fuß der Côte erstreckt. In der Saint-Émilion-Klassifikation ist das Gut als Premier Grand Cru Classé A eingestuft (aktuelle Klassifikation 2022).
Historie
Die weinbauliche Nutzung der Hänge der Côte Pavie ist seit Jahrhunderten belegt. Der Name „Pavie“ geht auf Pfirsichgärten („pavies“) zurück, die im 19. Jahrhundert neben Reben auf den Hängen standen. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts wurden die Rebflächen konsolidiert und auf dem heutigen, zusammenhängenden Block entlang von Plateau, Hang und Unterhang angelegt. Investitionen in Weinberg und Kellertechnik führten zu parzellengetrennter Bewirtschaftung und Vinifikation. 2012 erfolgte die Einstufung als Premier Grand Cru Classé A, die in der Klassifikation 2022 bestätigt wurde.
Besondere Weine des Weinguts
Der Grand Vin, Château Pavie (AOC Saint-Émilion Grand Cru), basiert auf einem Rebsortenspiegel mit Merlot als Hauptsorte sowie Anteilen von Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Die Trauben werden von Hand gelesen, streng selektioniert und parzellenweise vergoren. Der Ausbau erfolgt in französischen Eichenfässern. Als Zweitwein wird Arômes de Pavie erzeugt, der aus spezifischen Parzellen und häufig jüngeren Anlagen stammt und ebenfalls unter Saint-Émilion Grand Cru abgefüllt wird.
Besondere Lagen und Terroir
Château Pavie vereint drei prägende geologische Zonen in einem Hang: Auf dem oberen Plateau dominiert massiver Kalkstein (calcaire à astéries) mit geringer Feinbodentiefe. Die Mittelhänge bestehen aus ton- und kalkhaltigen Kolluvien mit Kalksteinauflage, die eine gute Wasserspeicherung bei zugleich effizienter Drainage ermöglichen. Am Fuß der Côte treten sandig-tonige Böden mit kiesigen Anteilen auf. Die süd- bis südöstliche Ausrichtung begünstigt eine gleichmäßige Reife. Die Kombination aus Höhenstufen, Exposition und Bodenvariabilität liefert differenzierte Partien, die separat bewirtschaftet und vinifiziert werden und die Assemblage des Grand Vin strukturieren.