Historie
Bodegas Vega Sicilia liegt im Westen der spanischen DO Ribera del Duero. Der Name bezieht sich nicht auf Sizilien, sondern auf die Heilige Cäcilia; „Vega“ bedeutet fruchtbare Ebene. Gegründet wurde das Gut 1864 von Don Eloy Lecanda y Chaves, der Praxis im Bordeaux gesammelt hatte und nahe Valbuena am Ufer des Duero ein Weingut im Médoc-Stil anlegte. Er pflanzte zunächst Cabernet Sauvignon und Merlot, erkannte jedoch früh, dass die einheimische Tinta del País (eine Tempranillo-Spielart) bei sorgfältiger Bewirtschaftung ebenso hervorragende Ergebnisse liefert. Für den Ausbau kamen von Beginn an aus Frankreich mitgebrachte Barrique-Fässer zum Einsatz. 1915 übernahm die Familie Herrero das Weingut und legte mit der ersten Hauptcuvée „Unico“ den Grundstein für den Ruf des Hauses. 1982 ging das Gut in neue Hände über; die Eigentümergruppe erwarb 1992 das nahegelegene Weingut Alión.
Besondere Weine
Unico ist die Flaggschiffcuvée des Hauses. Verarbeitet werden nur streng selektierte Trauben; die Gärung erfolgt in Holzbottichen. Die Cuvée besteht aus mindestens 80% Tinta del País, ergänzt durch Cabernet Sauvignon, Malbec (Cot), Merlot und einen kleinen Anteil der weißen Albillo. Nach der malolaktischen Gärung in Holztanks ruht der junge Wein etwa sechs Monate. Es folgt eine rigide sensorische Fassselektion. Der weitere Ausbau erfolgt zunächst bis zu zwei Jahre in neuen, in der eigenen Küferei gefertigten Fässern aus französischer Eiche, danach reift der Wein mindestens fünf Jahre in älteren, überwiegend amerikanischen Eichenfässern. Ungefiltert abgefüllt, lagert er mindestens drei weitere Jahre auf der Flasche und kommt frühestens nach elf Jahren mit bis zu 16% vol auf den Markt. Nur in herausragenden Jahren entsteht der Unico Reserva Especial, eine aus mehreren Jahrgängen komponierte Cuvée mit etwa zwei Dritteln Tinta del País und bis zu 20% Cabernet Sauvignon; die Freigabe erfolgt in der Regel erst nach 14 bis 15 Jahren. Der Zweitwein Valbuena gärt in Edelstahl, reift 11 bis 14 Monate in belegten Barriques und anschließend mindestens 18 Monate auf der Flasche; er erscheint in der Regel nach rund fünf Jahren. Das 1992 erworbene Schwesterweingut Alión bewirtschaftet rund 50 Hektar (überwiegend Tinta del País) und baut seine Weine bis zu 16 Monate in neuen französischen Barriques aus.
Besondere Lagen
Die eigene Rebfläche umfasst rund 204 Hektar in der westlichen Ribera del Duero, mit Parzellen nahe dem Duero-Ufer bei Valbuena. Der Rebsortenspiegel wird von Tinta del País dominiert, ergänzt durch Cabernet Sauvignon, Merlot, Malbec und geringe Anteile Albillo. Die Kombination aus Flussnähe, sorgfältiger Parzellenbewirtschaftung und strenger Selektion bildet die Grundlage für die langlebigen Cuvées; der Ausbau in der hauseigenen Küferei unterstreicht den individuellen Herkunftscharakter.