Weiler bei Bingen


Überblick und Lage

Weiler bei Bingen liegt am östlichen Rand der Nahe, unmittelbar westlich von Bingen am Rhein und in Sichtweite der Mündung der Nahe in den Rhein. Die Gemarkung ist von Hängen und Terrassen geprägt, die sich aus den Ausläufern des Hunsrücks zum Nahe- und Rheintal hin abstaffeln. Geologisch trifft hier eine vielfältige Substratfolge aufeinander: Schiefer und Quarzit der Mittelgebirge, Sandstein, Lössauflagen sowie kiesig-sandige Terrassen- und Schwemmmaterialien aus Nahe und Rhein. Diese Kombination aus Flusstälern, Exposition und heterogenen Böden begünstigt den Weinbau und ermöglicht differenzierte Stilistiken.

Klima und Auswirkung auf den Weinbau

Das Klima ist mild und relativ trocken, begünstigt durch die Regenschattenlage hinter dem Hunsrück. Häufig liegen die Jahresniederschläge im Bereich von etwa 550–650 mm, die mittleren Jahrestemperaturen um 10–11 °C. Die Flüsse wirken temperaturausgleichend, verlängern den Herbst und reduzieren Spätfrostgefahr; sonnige Süd- bis Südosthänge nutzen zudem die morgendliche Erwärmung. Die Bedingungen fördern eine langsame, ausbalancierte Reife mit guter Aromaausprägung und stabiler Säure. Auf wärmeren, löss- und sandgeprägten Partien entstehen tendenziell fülligere, früh zugängliche Weine, während schiefer- und quarzitreiche Böden eher spannungsgeladene, mineralisch geprägte Weine hervorbringen.

Weinstile und Rebsorten

Riesling ist in der Nahe- und Bingen-Umgebung die Leitsorte und zeigt je nach Lage Zitrus- und Steinobstaromen, deutliche, aber feine Säure und häufig eine ausgeprägte mineralische Prägung. Burgundersorten (Weiß- und Grauburgunder) liefern reife, klare Frucht mit cremigerer Textur und moderater Säure. Spätburgunder bringt rote Frucht, feine Würze und mittelkräftige Tannine hervor. Ergänzend sind Silvaner und Müller-Thurgau verbreitet; in kleinerem Umfang finden sich auch Scheurebe sowie rote Sorten wie Dornfelder. Die stilistische Bandbreite reicht von präzisen, straffen Weißweinen bis zu volleren, runden Varianten aus wärmeren Parzellen.

Weinlagen in Weiler bei Bingen

Zur Gemarkung zählen insbesondere die Lagen Abtei Rupertsberg, Klostergarten und Römerberg. Sie liegen auf geschützten Hängen rund um Bingen am Rhein und Weiler bei Bingen mit überwiegend südlichen bis südöstlichen Expositionen. Die Nähe zu Nahe und Rhein sorgt für zusätzliche Wärmespeicherung und gute Durchlüftung, was die Traubengesundheit und eine lange Ausreife unterstützt.

Historisches

Der Weinbau an Rhein und Nahe ist seit der Römerzeit belegt; die Lagenamen und Funde in der Umgebung verweisen auf diese Tradition. Prägend für das Umfeld war im Mittelalter die Abtei Rupertsberg bei Bingerbrück, die im 12. Jahrhundert unter Hildegard von Bingen gegründet wurde und den klösterlichen Weinbau förderte. Die überlieferten Lagenamen wie „Abtei Rupertsberg“ und „Römerberg“ spiegeln die lange, kontinuierliche Nutzung der Hänge für den Weinbau wider.

Vineyards from Weiler bei Bingen

Abtei Rupertsberg
Klostergarten
Römerberg

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