Dieblich


Geografische Lage

Dieblich liegt an der Untermosel in Rheinland-Pfalz, wenige Kilometer südlich von Koblenz, im Landkreis Mayen-Koblenz. Der Ort schmiegt sich an die steilen Hänge des engen Moseltals, deren Ausrichtungen häufig süd- bis südwestexponiert sind. Der Untergrund besteht überwiegend aus devonischem Schiefer mit Anteilen von Grauwacke und Quarzit; Trockenmauern und Terrassen prägen Teile der Reblandschaft. Die Weinberge erstrecken sich im Talbereich der Mosel bis in mittlere Hanglagen.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima der Untermosel ist mild bis warm-gemäßigt, mit relativ langen Vegetationsperioden und Jahresmitteltemperaturen um 10 bis 11 °C. Moselwasser und Schieferhänge speichern und reflektieren Wärme, wodurch die Reife gefördert wird; nächtliche Abkühlung im Tal begünstigt gleichzeitig die Säureerhaltung. Der Niederschlag ist moderat, Herbstnebel kann je nach Jahrgang die Botrytisanfälligkeit erhöhen. In den Steillagen führt die Kombination aus Wärme, Sonneneinstrahlung und kargem Boden zu langsamer, aromatischer Reife bei niedrigen bis mittleren Erträgen; der Arbeitsaufwand ist hoch, Erosions- und Laubwandmanagement sind wichtige Maßnahmen.

Rebsorten und Weincharakter

Die Untermosel, zu der Dieblich zählt, ist traditionell Riesling-geprägt. Daneben sind regional Müller-Thurgau (Rivaner), Elbling, Kerner und Weißburgunder anzutreffen; in warmen Hang- und Terrassenlagen werden auch rote Sorten wie Spätburgunder und Dornfelder kultiviert. Rieslinge aus den Schiefersteillagen zeigen in der Regel eine ausgeprägte, präzise Säure, Zitrus- und Steinobstnoten sowie eine markante, schiefergeprägte Mineralität. Je nach Lage und Jahrgang reichen die Stilistiken von trocken bis feinherb; in besonders warmen Terrassenlagen wirken die Weine dichter, mit kräutrig-würzigen und teils rauchigen Schiefernoten. Weißburgunder tendiert zu moderatem Alkohol und klarer Frucht; Spätburgunder gelingt in geschützten, wärmebegünstigten Parzellen mit reifer Tanninstruktur.

Historisches

Der Weinbau an der Mosel ist seit der römischen Zeit belegt. Im Mittelalter gehörten Siedlung und Weinberge im Raum Dieblich zum Einflussbereich des Erzstifts Trier; kirchliche und adlige Grundherren prägten Besitzverhältnisse und Abgaben. Nach der französischen Besetzung (ab 1794) und der Säkularisation wurden viele Flächen neu verteilt; ab 1815 kam das Gebiet zum Königreich Preußen. Der Strukturwandel des 19. und 20. Jahrhunderts, inklusive Reblauskrise und Mechanisierung, führte zu Rückgängen in aufwendigen Terrassensteillagen, die seit den 1990er-Jahren punktuell wiederbelebt und qualitätsorientiert bewirtschaftet werden.

Weinlagen

In Dieblich gehört die Lage Heilgraben zum Weinbauportfolio. Sie steht für Steillagenweinbau auf schiefergeprägten Böden der Untermosel und profitiert von der wärmespeichernden Tal- und Hangstruktur.

Vineyards from Dieblich

Heilgraben

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