Chavot-Courcourt


Geografische Lage

Chavot-Courcourt liegt im Département Marne (Region Grand Est) im Herzen der Champagne, unmittelbar südlich von Épernay. Die Rebhänge gehören zum Gebiet der Côteaux sud d’Épernay, das die Übergangszone zwischen der Marne-Niederung und den kalkreichen Hügeln südlich der Stadt bildet. Die Weinberge umgeben den Ort amphitheatralisch; ein weithin sichtbarer Orientierungspunkt ist die freistehende Pfarrkirche Saint-Martin inmitten der Reben. Untergrund und Hangneigungen variieren, mit überwiegend süd- bis südöstlicher Ausrichtung, was die Traubenreife begünstigt.

Klima und seine Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist kühl mit ozeanischen Einflüssen und kontinentalen Ausschlägen. Die Vegetationsperiode ist relativ lang, die Niederschläge sind moderat und recht gleichmäßig verteilt. Typische Risiken sind Spätfröste, Hagel und in feuchten Phasen ein erhöhter Pilzdruck. Die Hügel- und Hanglagen rund um Chavot-Courcourt fördern Kaltluftabfluss und reduzieren Frostgefahr gegenüber Tallagen; Exposition und Höhe steuern zusätzlich Reife und Säureerhalt. Der geologische Unterbau besteht wesentlich aus kreidereichen Formationen (Chalk) mit darüberliegenden Lehm-Kalk-, Mergel- sowie lokal sandig-schluffigen Böden. Die Kreide sorgt für Drainage, Wärmespeicherung und eine verlässliche, pflanzenverfügbare Wasserversorgung, was in trockenen oder warmen Jahren die physiologische Reife stabilisiert. Mit der jüngeren Erwärmung werden Lesezeitpunkte tendenziell vorgezogen; Laubwandmanagement, Begrünung und die Nutzung höher oder kühler gelegener Parzellen dienen der Wahrung von Frische und Balance.

Rebsorten und Stilistik der Weine

In Chavot-Courcourt sind die drei klassischen Champagnersorten Meunier, Pinot Noir und Chardonnay verbreitet; historisch dominiert in diesem Teil der Marne der Meunier, da er später austreibt und früh ausreift und damit besser mit Frost- und Feuchteepisoden zurechtkommt. In kleinerem Umfang finden sich auch alte, in der AOC zugelassene Rebsorten wie Pinot Blanc, Arbane, Petit Meslier und Fromenteau (Pinot Gris), meist in gemischten Pflanzungen oder Spezialcuvees. Aus den kalkgeprägten, oft südexponierten Lagen resultieren Grundweine mit reifer, gelbfruchtiger Aromatik und zugleich straffer Säure. Meunier liefert in der Regel saftige, fruchtbetonte Basen (Apfel, Birne, Steinfrucht) mit runder Textur; Chardonnay bringt Zitrusfrische und linear-mineralische Spannung; Pinot Noir steuert Struktur und rote Frucht bei. Kreideböden verleihen häufig eine salzige, kreidige Präzision. Diese Faktoren prägen die Champagner der Gemeinde; Stillweine (Coteaux Champenois) entstehen nur in kleinen Mengen.

Historische Notizen

Der Weinbau ist in der Gegend seit dem Mittelalter belegt; die isoliert in den Weinbergen stehende Kirche Saint-Martin verweist auf die lange Siedlungs- und Weinkulturgeschichte des Ortes. Chavot-Courcourt setzt sich aus den historischen Ortsteilen Chavot und Courcourt zusammen. Wie weite Teile der Marne erlitt die Umgebung im Ersten Weltkrieg Schäden, der Wiederaufbau der Weinberge erfolgte in den 1920er Jahren. Die Gemeinde ist Bestandteil der Appellation d’Origine Contrôlée Champagne (gesetzlich abgegrenzt seit 1908, AOC-Status seit 1936).

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