Bar-sur-Seine


Geografische Lage

Bar‑sur‑Seine liegt im Département Aube (Region Grand Est) im südöstlichen Teil der historischen Champagne. Die Stadt befindet sich im Tal der Seine, etwa 30 Kilometer südöstlich von Troyes und unweit der Grenze zum Burgund. Sie gehört zum Weinbaugebiet Côte des Bar, dessen Rebflächen sich an Hängen über dem Seine‑Tal und in Nebentälern wie dem der Ource ausbreiten. Die Weinberge liegen überwiegend auf kalk- und mergelhaltigen Böden des Oberjura (vor allem Kimmeridgium und Portlandium), mit Hanglagen in südlicher bis südöstlicher Exposition auf etwa 200–350 Meter Höhe.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist im Vergleich zu den nördlichen Teilen der Champagne stärker kontinental geprägt: kühle Winter, warme Sommer, ausgeprägte Tag‑Nacht‑Amplitude und moderates Niederschlagsniveau. Diese Bedingungen begünstigen eine relativ frühe Reife, erhöhen jedoch das Risiko von Frühjahrsfrösten. Hanglagen und Luftabfluss mindern Frostgefährdung in geeigneten Parzellen, während die kalk‑mergeligen Böden für Drainage sorgen und in trockenen Phasen Wasser aus tieferen Schichten verfügbar machen. Insgesamt führt das Zusammenspiel aus kontinentalem Einfluss, Exposition und Jura‑Untergrund zu reifen, zugleich strukturierten Grundweinen mit prägnanter Säure und mineralischem Akzent. In den letzten Jahrzehnten hat die steigende Wärmesumme tendenziell zu höherer physiologischer Reife geführt, was den Einsatz reiferer Trauben für Grundweine begünstigt, ohne die Frische grundsätzlich zu verlieren.

Rebsorten und Weinstilistik

Bar‑sur‑Seine ist Teil der Côte des Bar, in der Pinot Noir den Rebsortenspiegel deutlich dominiert. Daneben sind Chardonnay und in geringerem Umfang Pinot Meunier verbreitet. In kleinen, historisch verankerten Anteilen finden sich zudem für die Appellation zugelassene seltener angebaute Sorten wie Pinot Blanc (Pinot Blanc Vrai), Arbane und Petit Meslier; sie sind in der Umgebung nachweisbar, bleiben jedoch mengenmäßig sehr klein. Aus den örtlichen Bedingungen ergeben sich für die hier erzeugten Champagner (tendenziell) Grundweine mit ausgeprägter Frucht, häufig mit roten Fruchtaromen beim Pinot‑Noir‑Anteil, einer saftigen, aber nicht scharfen Säure und einem mineralisch‑kalkigen Eindruck vom Kimmeridgium/Mergel. Chardonnay liefert eher zitrisch‑apfelige Profile mit straffer Textur. Stillweine (Coteaux Champenois) sind möglich, bleiben jedoch im Vergleich zu Schaumweinen die Ausnahme.

Historische Hinweise

Bar‑sur‑Seine war im Mittelalter Teil der Grafschaft Champagne und profitierte von der Lage an Handelswegen entlang der Seine. Der Weinbau ist seit Jahrhunderten belegt; nach der Reblauskrise im späten 19. Jahrhundert wurde das Gebiet mit veredeltem Pflanzmaterial neu aufgebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Stellung des Départements Aube in der Champagne umstritten; die Delimitation von 1908 löste Proteste aus. Mit der gesetzlichen Abgrenzung von 1927 wurde das Aube‑Gebiet, einschließlich der Côte des Bar um Bar‑sur‑Seine, verbindlich der Appellation Champagne zugerechnet. Seither entwickelte sich eine starke Struktur eigenständiger Erzeugerbetriebe neben größeren Häusern.

Weingüter aus Bar-sur-Seine

Champagne Domaine La Borderie

Große Weine –
Perfekt gelagert

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