Arnstein

Arnstein liegt in Unterfranken (Bayern) im Landkreis Main-Spessart, im Tal der Wern zwischen Würzburg und Schweinfurt. Die Stadt ist in das Übergangsgebiet zwischen der fränkischen Platte mit Muschelkalk- und Keuperböden und den Vorlandschaften von Spessart und Rhön eingebettet. Die Flusstäler und süd- bis westexponierte Hänge bieten geeignete Standorte für den Weinbau.

Das Klima ist kontinental geprägt mit warmen, vergleichsweise trockenen Sommern und kühlen Wintern. Die Jahresniederschläge liegen im fränkischen Mittel oft um 550–650 mm, die Vegetationsperiode ist relativ lang, und geschützte Lagen profitieren von guter Wärmespeicherung. Für den Weinbau bedeutet das in der Regel reifes, aber nicht überhitztes Lesegut mit moderatem Alkohol und klarer Säurestruktur. Kalkhaltige Böden (v. a. Muschelkalk) fördern eine ausgeprägte, steinige Mineralität. Frühjahrsfröste sind in Tallagen möglich, werden an Hanglagen jedoch häufig abgemildert.

In Franken dominieren weiße Sorten: Silvaner als Leitsorte, daneben Müller-Thurgau, Bacchus, Scheurebe sowie zunehmend Weiß- und Grauburgunder; Riesling ist regional vorhanden, aber weniger verbreitet als in anderen deutschen Gebieten. Bei den roten Sorten treten Domina und Spätburgunder hervor, daneben punktuell Dornfelder und Portugieser. Auf kalkreichen Standorten entstehen häufig präzise, trockene Weine mit kräuterwürziger Note und deutlicher, aber fein eingebundener Säure; Silvaner zeigt hier oft eine salzige, mineralische Prägung.

Zur Stadt gehört die Lage Bischofsberg. In der Region sind kalkhaltige Substrate verbreitet, die für eine straffe Struktur und gute Lagerfähigkeit trockener Weißweine begünstigend sind.

Arnstein entwickelte sich im Mittelalter zur kleinen Stadt im Einflussbereich des Hochstifts Würzburg. Nach der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam der Ort endgültig zum Königreich Bayern. Der Weinbau ist in den fränkischen Flusstälern historisch seit Jahrhunderten belegt und prägt bis heute das Landschaftsbild und die lokale Kultur.