Das Lagern von Wein ist keine große Kunst. Dennoch gibt es einige Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt. Vor allem in der Beschaffenheit der Lagerstätte müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Wein auch über viele Jahre hinweg seine Qualität nicht nur erhält, sondern sogar noch verbessert.
Weine und ihr Reifepotential
Natürlich ist nicht jeder Wein dafür ausgelegt über Jahrzehnte hinweg zu reifen, jedoch ist es grade im höherpreisigen Segment mehr als üblich. Aber nicht nur der Preis, sondern auch die Herkunft lassen auf die Lagerfähigkeit eines Weines schließen. So ist es beispielsweise bei Weinen aus dem Bordeaux normal, dass die von dort stammenden Weine 15 Jahre reifen müssen, bevor man erstmalig erahnen kann, welches Potential eigentlich in ihnen steckt. Wer sich bezüglich der Lagerfähigkeit eines Weines dennoch nicht sicher ist, kann bei Fachleuten, oder beim Weingut selbst nachfragen, oder sich im Internet informieren.
Temperatur
Wein sollte idealer Weise über das Jahr hinweg, in einem gut durchlüfteten Keller, bei konstanten 12-14°C gelagert werden. Jedoch stellen auch leichte Abweichungen keine direkte Gefahr für deinen Wein dar. Erst ab über 18°C besteht die Gefahr, dass der Wein schneller reift und sich Aromen verflüchtigen. Der Wein bekommt dann eine oxidative Note, die den Trinkgenuss negativ beeinflusst. Unter 7°C sollte die Lagertemperatur ebenfalls nicht fallen, da dann das Ausfallen der Weinsäure begünstigt wird und sich Weinstein am Boden absetzen kann. Vor allem Temperaturschwankungen sind unbedingt zu vermeiden.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte beim Weinlagern nach Möglichkeit bei 65-70% liegen. Ab 80% Luftfeuchtigkeit besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Dieser kann dann durch den korken an den Wein gelangen und ihn ungenießbar machen. Bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 45% kann der Korken austrocknen und porös werden. Sauerstoff kann dann in die Flasche eindringen und ihn ebenfalls ungenießbar machen.
Licht
Worauf es beim Lagern von Wein noch ankommt, ist Licht. Vor allem UV-Licht. UV-Strahlen können eine chemische Reaktion im Wein in Gang setzen. Er kann dann einen käsigen und fauligen Lichtgeschmack entwickeln. Daher nennt man diesen Prozess aus käseln. Am besten lagert man Wein im Dunkeln. Falls das nicht möglich ist, ist eine Lagerung im Karton zu empfehlen.
Gerüche
Gerüche im Weinkeller können auf den Wein übertragen werden. Muffige Keller, oder Keller in denen chemische Gerüche auftreten, eigenen sich nicht zur Lagerung von Wein.
Vibrationen
Auch Vibrationen schaden dem Wein. Während der Lagerung bildet sich Sediment, das sich nach und nach am Boden der Flasche ablagert. Durch Vibrationen wird das Sediment aufgewirbelt, was sich negativ auf den Reifeprozess auswirken kann. Häufige Quellen für Vibrationen sind Waschmaschinen oder einem Generatoren. Wein sollte nicht in der Nähe gelagert werden.