Das Jahr 1947 war in der Champagne ein sehr gutes Jahr. Ein angenehm warmer Frühling, gefolgt von einem heißen Sommer sorgten für gesundes und voll ausgereiftes Lesegut. Da es während der Vegetationsphase kaum Niederschläge gab, vielen die Erträge jedoch äußerst niedrig aus und durch die vielen Sonnenstunden fehlt es teilweise etwas an Säure.
Das Jahr 1949 verlief ähnlich, wie das Jahr 1947, jedoch sorgten wenige, aber ausreichende Regengüsse für eine große Erntemenge. Des Weiteren verfügen die Weine des Jahrgangs 1949 über die Säure, die dem 1947er Jahrgang fehlt. Ebenfalls ein herausragender Jahrgang war für die Winzer in der Champagne das Jahr 1952. Optimale Witterungsverhältnisse und viele Sonnenstunden sorgten für eine höchst mögliche physiologische Reife des Leseguts. Weine dieses Jahrgangs zeigen Eleganz, Finesse und eine feine Säure. Im Jahr 1955 war das Wetter zunächst bescheiden und ließ keinen besonders guten Jahrgang vermuten. Nach einem sehr kalten Winter und einem nass-kalten Frühling kehrte ein warmer und sonniger Sommer ein, der das Lesegut voll ausreifen ließ, sodass auch in diesem Jahr großartige Weine entstehen konnten. 1959 war ein „großer“ Jahrgang in der Champagne. Überall in der Champagne herrschten nahezu optimale Bedingungen für den Weinbau. Ähnlich wie im Jahr 1947 fehlt es den Weinen dieses Jahrgangs jedoch teilweise etwas an Säure, was die Langlebigkeit der Weine negativ beeinflusst.
Ein nahezu perfekter Jahrgang war das Jahr 1964. In diesem Jahr herrschten ideale Bedingungen während der Vegetationsphase. Auf einen sonnigen, warmen Frühling folgte ein ebenso sonnenreicher, heißer Sommer. Im August sorgten einige Regenfälle für eine ausreichende Bewässerung der Weinberge. Danach folgte eine warme und trockene Phase, die bis zur Lese anhielt. Weine dieses Jahrgangs besitzen im Gegensatz zum Jahr 1959 ausreichend Säure, die den Weinen ihre Langlebigkeit verleiht. Danach folgte bis 1982 eine lange Phase ohne herausragende Ergebnisse.
Im Jahr 1982 konnten die Winzer in der Champagne sowohl mit der Qualität, als auch mit der Quantität mehr als zufrieden sein. 1982 wurde eine Rekordernte geerntet, die zu komplexen, fruchtigen Weinen weiterverarbeitet werden konnten. Doch auch in diesem Jahr fehlt es etwas an Säure, sodass die Lebenserwartung der Weine nicht so groß ist, wie beispielsweise im Jahr 1964. 1988, 1989 und 1990 bilden zusammen ein Trio außergewöhnlicher, aufeinanderfolgender Jahre. Vor allem das Jahr 1990 war für die Champagne ein wahrlich großer Jahrgang mit qualitativ und quantitativ herausragenden Ergebnissen.
1995 und 1996 waren ebenfalls ausgezeichnete Jahrgänge. 1995 wurden durchweg sehr gute Ergebnisse erzielt. Im Jahr 1996 war die Qualität der Weine ungleichmäßiger, doch dafür in der Spitze noch besser als im Jahr 1995. 1996 bildet damit soweit man das zu diesem Zeitpunkt sagen kann den jüngsten „großen“ Jahrgang. In der danach folgenden Zeit gab es zwar noch viele sehr gute Jahrgänge, wie die Jahre 1999, 2006, 2012 und 2015, die jedoch nicht als "große" Jahrgänge gelten.