Das Geschäft mit gefälschten Weinen

Deshalb wird das Risiko einen gefälschten Wein zu kaufen immer größer

Obwohl Wein das am stärksten kontrollierte Lebensmittel ist, wurde in den letzten Jahren eine immer größer werdende Zahl von gefälschten Weinen festgestellt. Dagegen vorzugehen gestaltet sich allerdings eher schwierig. Das Problem ist, dass die Techniken, die den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung stehen nicht ausreichen, um Weinfälschungen effizient zu erkennen. Solange dies der Fall ist, wird das Geschäft für Kriminelle verlockend bleiben, denn auch die Strafen sind vergleichsweise gering. 
So wurde beispielsweise der Kopf einer Weinfälscherbande aus Rheinhessen in Deutschland, der der Verkauf von gefälschten Weinen mit einem Warenwert von mindestens 10.000.000€ nachgewiesen werden konnte, zu 5 Jahren Berufsverbot, 2 Jahren auf Bewährung und einer Geldstrafe von 100.000€ verurteilt. 
 
Die vergleichsweise niedrigen Strafen und die hohen Summen die für seltene Weine gezahlt werden, haben dazu geführt, dass es mittlerweile Weine, wie den 1945 Chateau Mouton Rothschild gibt, von denen mehr Fälschungen, als Originale im Umlauf sind.

Aber nicht nur die hohen Summen und niedrigen Strafen locken die Betrüger an, sondern auch die geringe Nachprüfbarkeit der Originalität. Wer kann schon sagen, ob ein Wein echt ist, den er noch nie getrunken hat? Es ist sehr schwer zu erkennen, ob ein Wein gefälscht ist, vor allem wenn es sich um einen älteren Wein handelt. Einen Wein zu fälschen hingegen ist kinderleicht. Man nimmt eine Flasche minderwertigen Wein, druckt das Etikett eines Spitzenweins aus und klebt es drauf. Dazu kommt, dass der Betrug, wenn überhaupt erst Jahre später, wenn der Wein getrunken werden soll bemerkt wird. 

Inzwischen haben sich auch Gruppierungen im Bereich des organisierten Verbrechens gebildet, die sich dem Fälschen von Luxusweinen verschrieben haben. So gab beispielsweise Europol im Februar 2019 bekannt ein kriminelles Netzwerk ausgehoben zu haben, dass Weine im großen Stil gefälscht hatte. Gefunden wurden 3.000 Korken und 10.000 Laminatverschlüsse, sowie eine Abfüll- und Verschließmaschine. Die Gruppierung soll für mindestens 11.000 gefälschte Flaschen Rotwein verantwortlich sein.

Die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt jährlich in rund 300 Fällen von gefälschtem Wein. Meist handelt es sich dabei um Streckungen mit Wasser. Zwei Drittel aller Lebensmittelfälschungen in Deutschland sind auf Weinfälschungen zurückzuführen. Der wohl am häufigsten gefälschte Wein der Welt, ist der Pétrus aus dem Jahr 1961. Das liegt an dem schwindelerregenden Preis, von über 10.000$, den dieser Wein erzielen kann.

Nach Schätzungen des Europäischen Amtes für geistiges Eigentum entgehen den Unternehmen durch gefälschte Weine und Spirituosen jährlich Einnahmen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Das entspricht 3,3 Prozent aller Umsätze in diesem Wirtschaftszweig. Somit gewinnt die Frage, wie man gegen solche Weinfälscher vorgehen kann, zunehmend an Relevanz. 
Nicht nur Gruppierungen im Bereich des organisierten Verbrechens fälschen Wein, sondern auch Kleinwinzer, Weinkontoren und Weinhändler, denn Weinfälscher ist nicht nur, wer billigen Wein als Rarität deklariert, sondern jeder, der einen Wein verkauft, der nicht genau den Inhalt enthält, den das Etikett auf der Flasche verspricht. 
Eine Weinfälschung liegt also bereits vor, wenn der Wein mit Wasser, oder anderem Wein gestreckt wurde, eine falsche Angabe auf dem Etikett gemacht wurde, oder Aromastoffe, oder andere nicht erlaubte Chemikalien hinzugegeben wurden.

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