Einordnung und Verfügbarkeit
Eine offiziell ausgewiesene Einzellage mit dem Namen „Domherr“ ist in
Iphofen nicht verzeichnet. Der folgende Überblick beschreibt daher die für Iphofen typischen Keuperlagen und ihre weinbaulichen Rahmenbedingungen, die für eine gleichlautende, lokal verwendete Gewann- oder Betriebsbezeichnung maßgeblich wären.
Geografische Lage
Iphofens Weinberge liegen am und um den Schwanberg, einem westlichen Ausläufer des Steigerwalds. Die Rebhänge sind überwiegend nach Süd bis Südwest ausgerichtet und bewegen sich etwa zwischen 260 und 380 m ü. NN. Die Hänge profitieren von der Hangneigung mit guter Besonnung und von der topografischen Abschirmung durch Wald- und Höhenzüge.
Terroir
Prägend ist der Keuper-Untergrund, vor allem Gipskeuper (tonig-mergelige Schichten mit Gipseinlagerungen). Die Oberböden sind mittel- bis tiefgründig, tonig-mergelig, teils mit Lössauflage, kalk- bis basenreich und gut wasserhaltend. Das Ton-Gips-Gefüge speichert Wasser in Trockenphasen und sorgt zugleich für ausreichende Durchlüftung der Wurzelzone. Steine und der helle Boden reflektieren Licht und speichern Wärme, was die Reife unterstützt.
Klimatische Bedingungen
Das Klima ist warm-gemäßigt und im fränkischen Vergleich eher trocken. Die Süd- bis Südwestexposition der Hänge begünstigt die Wärmesumme und eine lange Vegetationsperiode, während nächtliche Abkühlung aus den höher gelegenen Waldbereichen zu einer ausgeprägten Tag-Nacht-Amplitude führt. Jahresniederschläge liegen typischerweise im Bereich von etwa 550–650 mm. Tiefer gelegene Mulden können Spätfrostgefährdung zeigen; windgeschützte Hanglagen reifen zuverlässiger aus.
Typische Charakteristik
Auf Gipskeuper gewachsene Weine zeigen in Iphofen häufig eine klare, kräutrig-würzige Prägung, markante, gut getragene Säure und eine salzige, steinig-mineralische Anmutung. Die Struktur ist meist straff mit guter Spannung; bei reifer Lese entstehen langlebige, druckvolle, dennoch präzise Stilistiken. Diese Aussagen beziehen sich belastbar auf die Iphöfer Keuperlagen insgesamt.
Rebsorten
Weißweine dominieren. Silvaner ist die Leitsorte Iphofens und profitiert besonders vom Keuper. Ebenso verbreitet sind Riesling und Scheurebe; in kleinerem Umfang finden sich Weiß- und Grauburgunder. Rot wird in geeigneten, wärmeren Parzellen vor allem Spätburgunder und regionaltypisch Domina angebaut. Konkrete, lagebezogene Pflanzungsanteile für eine „Domherr“-Flur in Iphofen sind nicht verlässlich dokumentiert.