Weinböhla


Geografische Lage

Weinböhla liegt im Landkreis Meißen im Freistaat Sachsen, nordwestlich von Dresden und in unmittelbarer Nachbarschaft zu Coswig, Radebeul und Meißen. Der Ort befindet sich am nördlichen Rand des Elbtals, leicht erhöht über dem Flusslauf, mit süd- bis südwestexponierten Hängen am Gellertberg. Die Weinberge profitieren von den warmen Talwinden und den sonnigen Lagen zwischen etwa 110 und rund 200 Metern über dem Meeresspiegel. Die Böden bestehen vorwiegend aus Löss- und Lösslehmauflagen über verwittertem Gneis- und Granitgestein; auf Terrassenmauern speichert Stein das tagsüber aufgenommene Wärmedepot.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist kühl-kontinental mit milder Prägung durch das Elbtal. Die Vegetationsperiode ist relativ lang, die Jahresmitteltemperaturen liegen in der Regel um 9 bis 10 °C, bei moderaten Niederschlägen. Südexposition, Trockenmauern und die Nähe zur Elbe wirken frostmindernd und fördern die Ausreife, während die Nächte oft kühl bleiben. Diese Konstellation begünstigt eine langsame Traubenreife, bewahrt die natürliche Säure und führt zu aromatischer Klarheit. Frühjahrsfröste und witterungsbedingte Schwankungen der Jahrgänge bleiben in dieser nördlichen Anbaulage jedoch ein planungsrelevantes Risiko.

Weincharakteristik

Die in Weinböhla erzeugten Weine zeigen aufgrund des kühlen Klimas und der Bodenverhältnisse zumeist eine präzise, frische Säurestruktur und eine klare, eher feingliedrige Frucht. Weißweine sind häufig leicht bis mittelgewichtig, mit zitrischen, apfel- und steinobstigen Aromen sowie teils floralen und kräutrigen Noten (insbesondere bei Goldriesling und Traminer). Rotweine fallen in der Regel moderat im Tannin und alkoholleicht aus, mit fokussierter Frucht und kühlerer Stilistik. Jahrgangsbedingungen können den Ausdruck merklich variieren.

Rebsorten

Für das Anbaugebiet Sachsen, zu dem Weinböhla gehört, sind insbesondere weiße Sorten prägend: Müller-Thurgau (Rivaner), Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Traminer, Kerner, Bacchus, Scheurebe sowie der regionaltypische Goldriesling. Bei den roten Sorten dominieren Spätburgunder, Dornfelder, Portugieser und teils pilzwiderstandsfähige Sorten wie Regent. Diese Sortenwahl spiegelt die kühlen Reifebedingungen wider und nutzt die Stärken der Region für aromatisch klare, strukturierte Weine.

Weinlagen

In Weinböhla ist insbesondere die Lage Gellertberg ausgewiesen. Die süd- bis südwestlich geneigten Terrassenlagen sammeln Sonnenwärme, während der durchlässige Lösslehm über Gneis- und Granitverwitterung eine gute Wasserführung und Wurzelpenetration ermöglicht. Beides unterstützt eine gleichmäßige Reife und ein fein gezeichnetes Aromenspektrum.

Historisches

Der Weinbau im sächsischen Elbtal ist seit dem Mittelalter belegt und erreichte in der frühen Neuzeit eine große Ausdehnung. Auch die Ortsgeschichte Weinböhlas ist eng mit dem Wein verbunden, was sich im Ortsnamen und in den traditionellen Terrassen am Gellertberg widerspiegelt. Nach Rückschlägen im 19. Jahrhundert (Krankheiten, Strukturwandel) und Veränderungen während der Industriemoderne wurde der Qualitätsweinbau in der Region seit dem späten 20. Jahrhundert schrittweise erneuert. Heute gehört Weinböhla zum nördlich gelegenen, aber klimatisch begünstigten Teil des Anbaugebiets Sachsen, in dem kleine, qualitätsorientierte Betriebe und Lagen den regionaltypischen, kühlen Stil prägen.

Weinlagen aus Weinböhla

Gellertberg

Große Weine –
Perfekt gelagert

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