Radebeul


Geografische Lage

Radebeul liegt in Sachsen nordwestlich von Dresden am rechten Ufer der Elbe. Die Stadt erstreckt sich vom Flusstal (ca. 110–130 m ü. NN) die südexponierten Hänge der Lößnitz hinauf bis in Höhen um 200–240 m. Die Weinberge stehen auf terrassierten, steilen Lagen oberhalb der Elbe; sie profitieren von der Wärmeabstrahlung der Trockenmauern sowie vom ausgleichenden Einfluss des Flusses. Geologisch dominieren Löss- und Lösslehme über verwitterten magmatischen Gesteinen des Meißner Massivs (u. a. Syenit/Monzonit), stellenweise mit sandig-steinigen Auflagen.

Klima und Auswirkungen auf den Weinbau

Das Klima ist kühl bis gemäßigt-kontinental mit vergleichsweise warmen, trockenen Sommern und kühlen Wintern. Die Elbe mildert Temperaturspitzen, die süd- bis südwestlichen Expositionen der Terrassen verstärken die Wärmesumme, und Trockenmauern speichern Tageswärme. Die Vegetationsperiode beginnt relativ früh, Spätfröste bleiben an den Hanglagen häufiger aus als in Tallagen. Jahresniederschläge liegen typischerweise um 600–700 mm, die Sonnenscheindauer um 1.600–1.800 Stunden.

Für den Weinbau ergeben sich lange, aber nicht übermäßig heiße Reifeverläufe. Das begünstigt eine ausgeprägte, stabile Säurestruktur, feine Aromatik und klare Sortentypizität, insbesondere bei weißen Rebsorten. In warmen Jahren erzielen auch spätreifende Sorten zuverlässige Mostgewichte; die erhöhte Wärmesumme der Terrassen erlaubt zudem den Anbau ausgewählter Rotweinsorten. Das Kleinklima ist auch für die Grundweinerzeugung hochwertiger Schaumweine geeignet.

Rebsorten und Weincharakter

In Radebeul und der umliegenden sächsischen Weinregion dominieren weiße Rebsorten. Verbreitet sind Riesling, Müller-Thurgau (Rivaner), Weißburgunder, Grauburgunder, Traminer (Gewürz- und Roter Traminer), Scheurebe, Bacchus, Kerner sowie die für Sachsen typische Spezialität Goldriesling. Bei den roten Sorten stehen Spätburgunder, Dornfelder und Regent im Vordergrund; punktuell finden sich Frühburgunder und andere Pinot-Varianten.

Die Weine zeigen in der Regel eine frische Säure, kühle Frucht und eine vom Untergrund geprägte, oft steinig-würzige Anmutung. Trockene Ausbauten sind verbreitet, daneben entstehen fruchtbetonte, feinherbe Varianten. Die stabile Säure und das kühle Lesegut prädestinieren Teile der Ernte als Grundwein für Sekt.

Historische Einordnung

Der Weinbau in der Lößnitz bei Radebeul ist mittelalterlich belegt und steht in enger Verbindung mit dem Meißner Raum, einem der ältesten kontinuierlichen Weingebiete im Osten Deutschlands. Ab dem 16. und 17. Jahrhundert wurden die steilen Hänge systematisch terrassiert. Nach Rückgängen im 19. und frühen 20. Jahrhundert (u. a. durch Rebkrankheiten, Strukturwandel) wurden die Weinberge im 20. Jahrhundert schrittweise erneuert. Schloss Wackerbarth in Radebeul fungiert seit dem 18. Jahrhundert als bedeutender Wein- und Sektstandort und prägt bis heute den Weinbau der Stadt.

Weinlagen in Radebeul

Zu den eigenständigen, benannten Weinlagen der Stadt gehören: Goldener Wagen, Johannisberg, Paradies, Steinrücken und Wackerbarthberg. Sie liegen überwiegend auf süd- bis südwestlich ausgerichteten Terrassen mit Trockenmauern und prägen maßgeblich das Radebeuler Weinprofil.

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