Immenstaad

Immenstaad am Bodensee liegt im Weinbaugebiet Baden (Bereich Bodensee) am nördlichen Ufer des Bodensees zwischen Hagnau/Meersburg und Friedrichshafen im Bodenseekreis. Die Rebhänge ziehen sich in Ufernähe und an leicht ansteigenden Moränenrücken auf rund 400–460 m ü. NN. Die Böden sind von der Eiszeit geprägt: überwiegend kalkhaltige Moränen mit kiesig-sandigen bis lehmigen Anteilen, lokal mit Schotterlagen und guter Drainage.

Der Bodensee wirkt stark temperaturausgleichend: milde Winter, lange, oft sonnige Herbste und ein verzögerter Vegetationsbeginn reduzieren Spätfrostgefahren. Der See reflektiert Licht, regelmäßige Luftbewegungen trocknen die Traubenzone, gleichzeitig sorgt die vergleichsweise hohe Niederschlagsmenge der Voralpen für erhöhten Pflanzenschutzbedarf. Föhnlagen können im Herbst zusätzliche Wärme und Reife bringen, während kühle Nächte die Frische und Aromaausprägung erhalten.

Aus diesen Bedingungen resultieren meist frische, aromatisch-klare Weißweine mit moderatem Alkohol und lebendiger Säure. Rotweine (insbesondere aus Spätburgunder) zeigen in der Regel eine elegante, eher feinfruchtige Stilistik mit moderatem Tannin und guter Trinkigkeit.

Im Bereich Bodensee, zu dem Immenstaad gehört, sind vor allem Müller-Thurgau (Rivaner), Spätburgunder (Pinot Noir), Grauburgunder und Weißburgunder verbreitet. Ergänzend kommen häufig Bacchus und Kerner vor; punktuell werden auch weitere Burgundersorten und Chardonnay angebaut. Die Weißweine sind häufig von Apfel-, Zitrus- und Steinobstnoten geprägt, die Rotweine zeigen rote Beerenfrucht und kühle Würze.

Immenstaad ist seit dem Mittelalter urkundlich belegt. Der Weinbau am Bodensee wurde historisch durch Klöster und Grundherren gefördert und ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Landschaftsnutzung. Nach Flächenrückgängen in der Neuzeit setzte ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Qualitätsorientierung mit Fokus auf standortgerechte Rebsorten ein.