Dexheim

Rheinhessen zählt zu den wärmsten und niederschlagsarmen Weinregionen Deutschlands. Dexheim profitiert vom Schutz der Mittelgebirge Hunsrück, Taunus und Odenwald sowie von der Nähe zum Rhein, der Temperaturspitzen abmildert. Die Vegetationsperiode ist lang, die Niederschläge liegen häufig unter 600 mm pro Jahr. Das begünstigt eine sichere Reife mit hohen Mostgewichten und tendenziell moderaten Säuren. In trockenen Jahren kann Wasserstress den Ertrag begrenzen, was die Konzentration der Trauben erhöht. Auf Löss- und Kalkmergel entstehen meist fruchtbetonte, klare Weine mit saftiger, aber nicht aggressiver Säure; Riesling zeigt reife Steinobst- und Zitrusnoten, Burgundersorten wirken mittelkräftig und ausgewogen, Silvaner präsentiert sich oft kräutrig und mineralisch.

In Rheinhessen dominieren weiße Rebsorten. Verbreitet sind Riesling, Silvaner, Grauburgunder und Weißburgunder; hinzu kommen regionale Klassikern wie Müller-Thurgau. Bei den roten Sorten sind Dornfelder und Spätburgunder gängig. Entsprechend sind diese Rebsorten auch im Raum Dexheim typisch. Die daraus erzeugten Weine reichen von trocken und fruchtbetont bis hin zu gehaltvolleren Varianten aus reiferen Lagen und Jahrgängen; Rotweine zeigen zumeist weiche Tannine und eine milde Säurestruktur.

Der Weinbau an Rhein und in Rheinhessen ist seit der römischen Zeit belegt; für Dexheim ist eine kontinuierliche Siedlungsgeschichte seit dem Mittelalter dokumentiert. Nach wechselnden territorialen Zugehörigkeiten kam das heutige Rheinhessen 1816 zum Großherzogtum Hessen, womit auch Dexheim verwaltungsmäßig eingebunden wurde. Die Weinbautradition blieb prägend und wird bis heute fortgeführt.