Geografische Lage
Cleebronn liegt im Zabergäu am Fuß des Michaelsbergs im Landkreis Heilbronn (Region Württemberg). Der Ort ist von den Höhenzügen Stromberg und Heuchelberg eingerahmt, deren nach Süden und Südosten exponierte Hänge in terrassierten Abschnitten in die Rebflächen übergehen. Der Michaelsberg (rund 394 m) bildet eine markante Kuppe mit weinbaulich genutzten Lagen an seinen warmen, gut belichteten Flanken. Geologisch dominieren Keuperformationen (u. a. Gipskeuper und Schilfsandstein) mit Lössauflagen; diese Böden sind kalkhaltig bis tonig-lehmig und speichern Wasser zuverlässig.
Klima und Auswirkungen auf den Weinbau
Das Zabergäu zählt zu den wärmeren Teilräumen Württembergs. Die Kessellage zwischen Stromberg und Heuchelberg sorgt für Windschutz und eine lange Vegetationsperiode mit ausgeprägten Tages-Nacht-Unterschieden. Die Südhänge des Michaelsbergs erwärmen sich rasch im Frühjahr, was die Blüte und Reife begünstigt. Keupermergel und Löss wirken als Wasserspeicher und puffern Trockenphasen, während steilere Partien gute Entwässerung und Erwärmung bieten. Insgesamt entstehen verlässliche Reifegrade, die sowohl feinfruchtige Weißweine mit frischer Säure als auch strukturierte Rotweine ermöglichen. In warmen Jahren bietet die nächtliche Abkühlung zusätzliche Aromenerhaltung.
Rebsorten und Weincharakteristik
Württemberg ist traditionell rotweinbetont; auch um Cleebronn sind Lemberger (Blaufränkisch), Trollinger, Schwarzriesling (Pinot Meunier) und Spätburgunder verbreitet. Bei den Weißweinen spielen Riesling, Kerner und Müller-Thurgau eine wichtige Rolle; punktuell finden sich Sauvignon Blanc, Muskateller oder Chardonnay. Aus den warmen, keupergeprägten Lagen resultieren bei Lemberger häufig dunkelfruchtige, würzig-pfeffrige Weine mit mittlerem bis kräftigem Körper und tragfähiger Tanninstruktur. Riesling zeigt auf Keuper und Löss klare Steinobst- und Zitrusnoten bei präsenter, oft straffer Säure und einer salinen, kräuterwürzigen Anmutung. Trollinger und Schwarzriesling liefern leichtere bis mittelkräftige, rotfruchtige Weine mit moderater Säure und weichen Tanninen; Kerner verbindet aromatische Frucht mit kühler Würze.
Historische Hinweise
Der Michaelsberg und das Zabergäu sind seit dem Mittelalter als Weinbauorte belegt. Klösterliche und herrschaftliche Grundbesitzer prägten die frühe Bewirtschaftung, Terrassierungen und Lesesteinmauern zeugen bis heute von langer Nutzung. In der Neuzeit konsolidierten sich Genossenschaften und private Weingüter; moderne weinbauliche Methoden werden mit der traditionellen Lagenstruktur kombiniert.
Weinlagen
Zu den prägenden Lagen der Gemarkung zählt der
Michaelsberg (Güglingen–Cleebronn). Die exponierten, meist süd- bis südostgerichteten Parzellen profitieren von intensiver Sonneneinstrahlung und den wärmespeichernden Keuper- und Lössböden, was die Erzeugung reifer, würziger Rotweine und klar strukturierter Weißweine begünstigt.